Freitag, 17. November

Der heutige Tag gehört Marrakesch, der "Roten Stadt".

Den Namen hat die Stadt von der Farbe ihrer Gebäude. Es ist eine wirklich schöne Stadt, vielleicht die schönste in Marokko. Wir verbringen im Rahmen der Rundreise leider nur diesen einen Tag hier.

Einen kurzen Stopp machen wir am Bab Agnaou, einem der (je nach Quelle) 19 oder20 Tore zur Medina von Marrakesch. Auch diese Altstadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Bab Agnaou entstand im 12. Jahrhundert, er ist ein wichtiges Zeugnis der Maurischen Architektur in Marrakesch.





Etwa zur selben Zeit wurde auch die Koutoubia Moschee erbaut, deren Minarett zum Wahrzeichen von Marrakesch, ja von ganz Marokko geworden ist.


Leider dürfen in Marokko Nichtgläubige die Moscheen nicht betreten, die einzige Ausnahme bildet die Hassan Moschee in Casablanca. Wir begnügen uns daher mit einem Spaziergang durch den Garten, der mehrere Sichtachsen eröffnet, so dass man die Moschee aus verschiedenen Richtungen anschauen kann. Wir haben die Moschee – ohne zu wissen, dass es die Koutoubia Moschee ist – bereits am ersten Tag gesehen, als wir auf unseren Bus gewartet haben. Das Hotel befand sich ganz in ihrer Nähe.

 




Beeindruckend sind die Farben im Jardin Majorelle. Dieser Garten ist ein wahres Kleinod. Er wurde 1923 von Jacques Majorelle gestaltet und ist seit 1947 für die Öffentlichkeit zugänglich. 1980 haben Yves Saint Laurant und sein Lebensgefährte Pierre Bergé den Garten gekauft und durch eine Stiftung langfristig den Unterhalt gesichert. Im Garten findet man Pflanzen aller fünf Kontinente, hauptsächlich Kakteen, Bambus und Bougainvillea, die in faszinierender Weise eingefügt sind in einen Farbrahmen, der dominiert wird von Kobaltblau in verschiedenen Schattierungen.





  

Eine gute Beschreibung des Gartens liefert ein unter folgendem Link erreichbarer Artikel aus der FAZ:


Bevor wir dann unser Mittagessen bekommen (im Hotel Riad Ennakhil, sehr gut), müssen wir noch in einen Schmuckladen. In der kleinen Cafeteria gibt es guten Orangensaft, und die Zeit reicht auch noch für einen Spaziergang um den Block. An einer Straßenecke steht eine Gruppe von Demonstranten, wir können die Transparente nicht lesen und wir verstehen nicht, was sie skandieren. Wir wechseln die Straßenseite und alles ist gut.

Heute ist der "Shopping-Tag". Nach dem Essen geht es in die Lederfabrik. Hier gibt es einen kleinen Innenhof, in dem man bei einem Kaffee oder Wasser auf diejenigen warten kann, die einkaufen wollen.

Als das endlich überstanden ist, fahren wir zur Kutschen-Haltestelle. Auch wenn sie heute nur noch Touristen fahren, gehören die Pferdekutschen immer noch zum Stadtbild von Marrakesch.



     … und für die Pferde gibt es artgerechte Tankstellen.


Es geht im Konvoi rund um die Medina von Marrakesch. 9 oder 10 Kutschen, jeweils mit vier Leuten besetzt. Die Kutscher knallen mit den Peitschen, damit die Pferde das Tempo halten. Leider trifft unser Kutscher dabei auch immer wieder den Auffangbehälter für den Pferdedung, der im Geschirr hängt, und wir werden entsprechend berieselt 🙁. Bei jedem Stopp kommt darum unser Kutscher mit einem Handfeger, der auch schon bessere Tage gesehen hat, nach hinten und fegt uns sauber – was soll man gegen diesen Service sagen?







Das letzte Ziel heute ist der Djemaa el Fna – der Gauklerplatz – das Highlight von Marrakesch., der zentrale Marktplatz.


Hieran kommt niemand vorbei. Auch er hat natürlich einen UNESCO-Status, er wurde in die Liste der „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ aufgenommen und gehört zum „immateriellen Kulturerbe der Menschheit“.





Es ist schwer zu sagen, wie authentisch das bunte Treiben auf diesem Marktplatz noch ist. Seit unserem letzten Besuch hier vor etwas über 25 Jahren hat sich vieles verändert. Das Märchenhafte und Magische ist dem Kommerz gewichen, und die Schlangenbeschwörer machen einen eher erbärmlichen Eindruck.



Dennoch ist es ein Erlebnis, zwischen den Ständen hindurch zu schlendern und ein wenig in die sich anschließenden Gassen der Souks hineinzuschnuppern. Weit hinein sollte man nicht gehen, wenn man sich nicht gut auskennt. Die Gefahr, sich zu verlaufen, ist groß.

Es gibt auch mehrere Dachgärten, von denen aus man natürlich einen wunderbaren Überblick hat. Auf eines dieser Cafés gab es übrigens 2011 einen Terroranschlag mit 17 Toten. Aber an solche Gefahren darf man gar nicht denken, weder auf dem Djemaa el Fna noch in der Berliner U-Bahn oder auf dem Weihnachtsmarkt, sonst dürfte man sich gar nicht mehr aus dem Haus trauen.

Wir haben Glück, auf dem "Gand Balcon du Café Glacier" finden wir Plätze an der Brüstung. Wir genießen es sehr, das bunte Treiben auf dem Platz von oben zu beobachten.

 








Ein Stimmungsbild findet man auch in diesem Artikel bei Spiegel-Online:


Unser Bus kann am Djemaa el Fna nicht lange halten, darum gibt es nur ein kleines Zeitfenster zum Einsteigen. Aber alle Gruppenmitglieder sind pünktlich, niemand ist verloren gegangen – auch wenn wir uns ein paar Minuten Sorgen um F. gemacht haben. Ihr Freund war alleine am Bus angekommen und wartete schon etwas unruhig auf seine Partnerin. Aber auch sie ist heil zurückgekommen.

Zum Abendessen sitzen wir wieder draußen in der Nähe des Pools.

Mittlerweile hat man sich in der Gruppe besser kennengelernt, und "Tischgemeinschaften" haben sich gebildet. Hier in Marrakesch essen wir zusammen mit Manuela und Ralf aus Linthe und mit Herrn und Frau "Müllrose" (wir kennen leider nicht den Namen, sondern nur den Wohnort 😀).


>> Samstag, 18. November