Montag, 13. November

Der Wecker klingelt um 5.30 Uhr, wir haben gut geschlafen, aber zu wenig. Um sieben sind wir beim Frühstück und um acht sitzen wir wieder im Bus.

Bereits an diesem zweiten Tag der Rundreise hat sich die Sitzordnung etabliert. Wir sind mit unseren Plätzen im hinteren Teil des Busses ganz zufrieden, und peu á peu lernen wir die Mitreisenden kennen.

Wir fahren zum Königspalast "Dâr el-Makhzen", der direkt im Zentrum von Fès el Jedid liegt. Er wurde im 17. Jahrhundert erbaut und dient König Mohammed VI. als Sommerresidenz. Anschauen darf man ihn nur von außen.




Bestaunenswert sind die vielen kunsvollen Details an Mauern und Toren.

 


Fès ist die älteste der vier Königsstädte Marokkos und gilt als geistiges Zentrum der Region. Die Stadt wirkt vornehm und ansprechend. Wir könnten uns vorstellen, hier etwas längere Zeit zu verbringen. Aber Rundreise ist Rundreise, da besucht nur die jeweiligen Highlights – und dazu gehört mit Sicherheit die Medina von Fès. Sie gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und soll flächenmäßig weltweit die größte mittelalterliche Altstadt sein.

Zunächst schauen wir sie uns von einem Hügel aus an, ein unüberschaubares Gewirr von Häusern und Gassen.








Und nachdem wir uns im Café Rsif mit Thé à la menthe gestärkt haben, tauchen wir in das Getümmel ein.


Die Gassen sind kaum mehr als einen Meter breit, und die Belieferung der Läden erfolgt mit Handkarren oder Mulis. Immer wieder ertönen die "Balak, balak" Rufe, die den Weg frei machen sollen. Die Vielfalt ist faszinierend, und auch hier möchten wir an manchen Stellen länger verweilen, das Angebot genauer anschauen oder auch einmal eine noch kleinere Nebengasse erkunden, aber das geht natürlich nicht. So können wir nur versuchen, im Vorbeigehen soviel wie möglich aufzunehmen.



Neben allen möglichen Händlern gibt es in der Medina auch eine Moschee und einen Kindergarten (Das Fotografieren war asudrücklich erlaubt!).


 

Leider gehen wir nicht in das berühmte Gerberviertel, sie wollen dort keine Gruppen, die nichts kaufen. Wir haben es 1991 schon einmal gesehen. Auch wenn es für die Nase eine arge Herausforderung war, möchten wir die Erfahrung nicht missen.

Und dann wartet auch schon wieder der Bus – wir fahren zum Mittagessen.

Das Restaurant ist riesig und ausgestattet mit großen runden Tischen. Es gibt verschiedene Vorspeisen, zum Hauptgericht Tajine mit Hühnchen und Kouskous und zum Nachtisch Obst. Es ist nicht gerade eine gemütliche Art, sein Essen einzunehmen, aber daran werden wir uns in diesem Urlaub gewöhnen müssen. Die Restaurants sind fast alle sehr groß und bestehen jeweils aus einem einzigen Raum, der mit vielen großen Tischen vollgestellt ist. Entsprechend ist auch immer der Geräuschpegel, aber wir haben ja keine Gourmetreise gebucht.

Nach dem Essen fahren wir nach Volubilis. Hier gibt es eine römische Ausgrabungsstätte. Ein örtlicher Guide führt uns mehr oder minder zwischen französisch, englisch und deutsch radebrechend durch das Gelände. Das ist schade, bleibt dadurch doch die ein oder andere Information verborgen.





Im Anschluss geht es weiter nach Meknès, der kleinsten der vier Königsstädte. Es dämmert schon, als wir dort ankommen, und nachdem wir uns durch die dreifache Stadtmauer geschlängelt haben, steigen wir am Bab Mansour aus dem Bus.



 

Direkt gegenüber befindet sich die Place el Hedim, der zentrale Marktplatz der Medina von Meknès. Wir haben Zeit, uns umzusehen. Hier sind viele Familien mit ihren Kindern, es gibt Süßigkeiten zu kaufen und kleine Autos stehen für eine Rundfahrt zur Verfügung. Auch der übliche Schlangenbeschwörer versucht, die Touristen anzulocken, aber in erster Linie sieht man hier Einheimische, und in den angrenzenden Gassen gibt es Gebrauchsartikel zu kaufen.



 




Wir übernachten im Hotel Tafilalet in Meknès.

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